Kaffeeprojekt
MIT DER ASOCIACIÓN CAFÉ DEL FUTURO
AUS DER JAÉN & SAN IGNACIO REGION IN PERU
ÜBER DIE ASOCIACIÓN CAFÉ DEL FUTURO
PERHUSA ist ein peruanisches Familienunternehmen, das sich auf die Ernte, Sortierung, Aufbereitung und den Export von peruanischem Kaffee spezialisiert hat. Das Unternehmen arbeitet eng mit Produzenten aus allen Kaffeeanbaugebieten Perus zusammen.
Durch PERHUSA sind wir auf die Asociación Café del Futuro aufmerksam geworden, die wir 2019 besuchten und seither von ihnen Kaffee beziehen. Die Kooperative, die 2007 gegründet wurde, steht für hochwertigen Kaffee, ausgewählte Varietäten und einen starken Fokus auf zertifizierten Anbau. Die Kaffeebauern kultivieren hauptsächlich Varietäten wie Caturra, Bourbon und Mundo Novo, die in hochgelegenen Regionen von Jaén und San Ignacio hervorragend gedeihen.
Um unsere bereits enge Zusammenarbeit mit der Asociación Café del Futuro weiter zu festigen, war es für uns eine natürliche Entscheidung, unser erstes Projekt in Peru gemeinsam mit ihnen zu realisieren.
HINTERGRUND UNSERER INITIATIVE
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Region Jaén in Peru zu einer Kaffee-Monokultur entwickelt, was dazu führte, dass die lokale Bevölkerung heute stark von Lebensmitteln aus anderen Regionen abhängig ist.
Während der staatlichen Beschränkungen im Jahr 2021, bedingt durch die Corona-Pandemie, stiegen die Transportkosten und Lebensmittelpreise drastisch an. Viele Kleinbauernfamilien kämpften mit der Sicherstellung ihrer Ernährung, darunter auch zahlreiche Farmer der Asociación Café del Futuro.
Das Jahr 2022 brachte weitere Herausforderungen für Peru mit sich. Hohe Inflation, eine Knappheit an Düngemitteln und der erhebliche Anstieg der Erdgaskosten durch den Russland/Ukraine Krieg sorgten für zusätzliche Unsicherheiten.
Nachhaltige Ernährung aus eigenem Anbau
Mit dem klaren Ziel, sowohl die Ernährungssicherheit zu erhöhen als auch diversifizierte landwirtschaftliche Praktiken zu fördern, beschlossen wir im Jahr 2021, 105 Gemüsegärten, sogenannte “Sustainable Vegetable Home Gardens”, umzusetzen.
Jede beteiligte Familie erhielt zehn Hochbeete sowie Samen regionaler Gemüsesorten wie Rettich, Chili, Kohl, Karotten, Kürbis, Zwiebeln, Spinat, Rüben, Salat und Gurken. Zusätzlich wurden Werkzeuge wie Rechen, Dünger sowie Schulungen und Informationsmaterial zur Anlage und Pflege der Gemüsegärten bereitgestellt. Die Böden wurden im August 2021 vorbereitet, die Aussaat begann im September und bereits im Dezember 2021 profitierten die Bauern und ihre Familien von ihrem eigenen frischen Gemüse. Im Laufe des Jahres erhielten die Bauern passend zur jeweiligen Saison weiteres Saatgut und darauf abgestimmte Schulungen.
Um einen weitreichenderen Ansatz zu schaffen, setzten wir unsere Initiative fort und erhöhten die Zahl der Kleinbauernfamilien im Jahr 2022 von 105 auf 206.
Kompostmodule für Kaffeebauern
Im Jahr 2023 erweiterten wir unser Engagement und stellten den 206 Bauern Kompostmodule sowie effiziente Mikroorganismen für den beschleunigten Abbau der Kaffeepulpe und des biologischen Abfalls zur Verfügung.
Dadurch konnten die kaffeeproduzierenden Familien ihre Kaffee- und Lebensmittelproduktion sicherer und nachhaltiger gestalten. Zudem wurde der finanzielle Spielraum der Familien verbessert, da keine chemischen Düngemittel oder externen Betriebsmittel mehr benötigt wurden. Selbstverständlich wurden dabei ausschließlich Mineralien und Mikroorganismen verwendet, die von den nationalen Bio-Zertifizierungsstellen zugelassen sind.
Nachhaltige Düngemethoden für fruchtbare Böden
Im Jahr 2024 haben wir eine spannende neue Phase unseres Projekts gestartet, die darauf abzielt, nachhaltigen Kaffeeanbau zu fördern und die wirtschaftliche Sicherheit von 435 kaffeproduzierenden Familien in Jaen, Peru, zu stärken. Diese Phase umfasst mehrere zentrale Initiativen:
Erhöhte Ernährungssicherheit und zusätzliches Einkommen: Saatgut wird an die bestehenden 206 Gemüsegärten verteilt, um den Familien zu ermöglichen, 70% ihres Nahrungsbedarfs selbst anzubauen und durch den Verkauf von überschüssigem Gemüse zusätzliche Einkommensquellen zu erschließen.
Umweltschutz: Auf den Farmen werden 206 Vetiver-Pools installiert, um das Kaffee-Abwasser zu behandeln und zu reinigen. Vetiver, eine Pflanze mit einem tiefen Wurzelsystem, filtert das Abwasser effektiv, sodass es nicht in saubere organische Quellen gelangt und dort als Kontaminations- oder Krankheitsquelle wirkt.
Förderung agroökologischer Praktiken: Der Bau von zusätzlichen 229 Kompostmodulen, die mit effizienten Mikroorganismen angereichert sind, unterstützt das Recycling von Nährstoffen und fördert nachhaltige Anbaumethoden. Von diesen Kompostmodule profitieren mittlerweile insgesamt 435 Landwirtfamilien.
Bodenerneuerung: Chelatierte Mineralien, die in einer von PERHUSA betriebenen Biofabrik hergestellt werden, werden an 435 Landwirte verteilt. Diese Maßnahme fördert die Regeneration des Bodens und verbessert die Nährstoffversorgung der Pflanzen durch nachhaltige Düngemaßnahmen. Hierbei wird eine indigene Lösung aus Mikroorganismen entwickelt, die für Bokashi, zur Vorbeugung von Pilzbefall oder in verdünnter Form für Blattdüngung genutzt werden kann. Die Lösung wird gemäß den spezifischen Nährstoffbedürfnissen in den unterschiedlichen Wachstumsphasen des Kaffeeanbaus gemischt und in der empfohlenen Dosierung an die Bauern verteilt.